Langfristige Erschöpfung trotz Genesung

Eine schwedische Studie (Universität Göteborg) hat gezeigt, dass sich trotz Klinkaufenthalt und erfolgreicher Psychotherapie nur 16 % von insgesamt 217 Studienteilnehmern nach 7 Jahren vollständig genesen fühlen.
80 % hatten noch immer arge Probleme mit dauerhafter Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und vielen anderen typischen Burnout-Symptomen.
(erschienen im Fachmagazin BMC Psychology)

Erklärbare Gründe für die langfristige Erschöpfung

Erklärbare Gründe können sein, so die Forscher, dass sich nach der Therapie weder die beruflichen noch privaten belastenden Umstände veränderten. Auch Perfektionismus und Übereifer im Job wurden als Gründe aufgeführt.
Die Studienteilnehmer hatten während des Klinikaufenthaltes Psycho- und Physiotherapie, sowie Gruppengespräche.
Das Ergebnis zeigt das, was ich häufig von meinen Klienten höre.

Was mir meine Klienten über ihre lange Erschöpfungszeit berichten

Die meisten haben eine Therapie hinter sich. Viele tatsächlich in Verbindung mit einem Klinikaufenthalt.

O-Ton: „In der Klinik ging es mir besser, doch danach ist alles fast wie vorher gewesen.“

Diejenigen, die in Langzeit-Pschotherapie waren berichten, dass ihnen die Therapie gut getan hat, aber die Ergebnisse, die sie sich gewünscht haben ausblieben.

Und einige meiner Klienten wurden wirklich nicht gut behandelt – vor allem auf emotionaler Ebene nicht. (Es ist für mich immer wieder traurig, wenn ich höre, dass ihnen von Ärzten gesagt wurde „Stellen Sie sich mal nicht so an. Sie haben doch nichts.“)

„Sie haben nichts.“

Mir ging es damals ähnlich. Der Satz „Fahren sie doch einfach mal allein in den Urlaub.“ hat mir die Sprache verschlagen und ich war seitdem nie wieder beim Arzt.

Achtung Rückfallgefahr – die Erschöpfung bleibt

Die Therapie hat einen bestimmten Zweck. Doch meistens entspricht der Therapiezweck nicht dem Wunsch des Pateinten.

Die meisten Burnout-Patienten leiden massiv darunter, dass sie keine körperliche Kraft mehr haben. Obwohl sie lange genug geschlafen haben, kommen sie nur schwer aus dem Bett – was gerade in der Akut-Phase wirklich erschreckend für die Betroffenen ist. Denn der Gedanke daran, dass doch früher alles in Ordnung war, lässt sie regelrecht verzweifeln.

Durch Gespräche löst sich dieser Zustand nicht. Und das merken die Patienten deutlich. Durch den täglichen Misserfolg sind sie mehr und mehr traurig über ihre Situation.

Oft führt das dazu, das Betroffene überreagieren, in alte Verhaltensmuster abrutschen, sich überfordern und der nächste Burnout ist da. Im Prinzip können wir sagen, dass sich das Erschöpfungssyndrom dauerhaft manifestiert.

Warum wir uns bei langfristiger Erschöpfung auf unseren Körper konzentrieren sollten

Chronischer Stress sorgt dafür, dass wir in Daueranspannung leben. Das heißt, unserer Nervensystem lebt im Fight-or-Flight-Modus – dem Überlebensmodus.

Wenn wir kurzfristig (wenige Minuten) in diesem Modus sind, ist es in Ordnung. Etwa in Situationen, die Flucht bedürfen oder große Anstrengung. Denn die körperlichen Mechanismen machen es uns möglich, entsprechend der Situation zu handeln.

Halten wir uns lange im Überlebensmodus auf, werden die körperlichen Mechanismen dauerhaft gehalten, bis es nicht mehr geht.

Wenn wir darüber nachdenken, dass der Überlebensmodus ein Kurzzeit-Modus sein soll, können wir uns auch vorstellen, dass unser Körper nicht dafür gemacht ist, dauerhaft die dem Überlebensmodus entsprechenden Mechanismen aufrecht zu erhalten.

Und ich finde ganz ehrlich, dass sich viele Menschen so viele Jahre im Überlebensmodus aufhalten, dass es an ein Wunder grenzt, dass sie noch aufrecht laufen können.

Ich selbst haben mehr als 10 Jahre in diesem Modus festgehangen.

Um meine Erschöpfung zu beenden, habe ich an 3 Bereichen gearbeitet

Wenn du dich wieder erkannt hast, dann ist dieser Abschnitt jetzt für dich.

Es gibt 3 Bereiche in unserem Leben, die wir selbst beeinflussen können.

Das sind die Ernährung, die Bewegung und die Entspannung.

Es ist so simple und so effektiv. Die Psychotherapie ist wunderbar, um zu verhindern, dass du in alte Verhaltensmuster/ Gedankenmuster fällst, die dich direkt in den Burnout geführt haben.

Die richtige Ernährung, Bewegung und Entspannung helfen deinem System, sich zu regulieren. Dadurch erreichst du eine gesunde Basis.

Diese Basis macht es dann, dass du stabil an Themen arbeitest, die dich blockieren.

Stell dir vor, du bist körperlich erschöpft und sollst an tiefen inneren Themen arbeiten! Das so gut wie unmöglich. Denn diese Arbeit ist nicht easy going, sondern mit Anstrengung verbunden. Und diese Anstrengung bedeutet Stress. Stress, den du gerade nicht zusätzlich halten kannst.

Und um den Bogen zum Thema Rückfall zu schließen.

Dieser zusätzliche Stress und die Missstimmung, dass es nicht voran geht, ist so frustrierend, dass eine echte Genesung ausbleibt, alte Muster bleiben und sich so nichts am Erschöpfungszustand ändert. Heißt für mich, nicht genesen und dauer-geburnouted.

 

Schreibe mir gern deine Gedanken dazu in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen.

Alles Liebe zu dir,

Deine Kerstin

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… du schon lange versuchst in deine Kraft zu kommen und keine Lust mehr auf das ewige Suchen hast.
… du dich ständig innerlich unruhig und durch deinen Alltag gehetzt fühlst und dabei feststellst, dass du selbst dabei völlig untergehst, weil dein Fokus immer bei den anderen ist.
… du dich immer wieder so erschöpft fühlst, dass du dich erwischt, wie du „stundelang“ auf Social Media scrollst, Netflix binge watcht oder Löcher in die Wände starrst.
… du am Morgen völlig platt bist obwohl du lange genug geschlafen hast und am Abend Energie hast und du nicht ins Bett kommst – eine ewige Spirale, die sich einfach nicht lösen lässt.

 

2 Kommentare

  1. Danica

    Liebe Kerstin, was du schreibst, macht für mich völlig Sinn. Und der Gedanke, dass man dann , wenn man eh schon total erschöpft ist, auch noch Psychotherapie macht, ist wohl tatsächlich die totale Überforderung. Darum erstmal Nervensystem regulieren und entspannen (wenn das so einfach wäre).

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    • Kerstin

      Liebe Danica,
      Danke für deine Worte. Ja, es ist nicht leicht das Nervensystem zu regulieren, vor allem wenn es „festgefahren“ im Überlebensmodus ist. Aber es gibt Lösungen und Möglichkeiten. Ich habe es auch geschafft. Du schaffst es auch.

      Antworten

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