Burnout: 10 Warnsignale und wie du damit umgehen kannst

Lerne hier die 10 Warnsignale kennen und lerne auch, was du direkt tun kannst, um eine Veränderung zu schaffen. 

Eine Warnung heißt bei Burnout immer: Es ist 5 vor 12, und du kannst dich jetzt entscheiden, etwas zu verändern.

1) Du bist ständig müde und unmotiviert, findest aber dennoch nicht in die Ruhe bzw. in den Schlaf

Diese innere Unruhe hält dich davon ab, dich zu entspannen und dir Ruhe zu gönnen. Obwohl du so müde und erschöpft bist, gelingt es dir nicht. Deine Motivation ist auf dem Null-Punkt und du musst dich zu allem zwingen.

Nachts denkst du darüber nach, warum das so ist und warum es nicht weggeht.

Hier spielen viele Faktoren eine Rolle, warum das so ist. Viel wichtiger ist, wie kommst du da wieder heraus.

Eine Sache will ich dir hier trotzdem mitgeben. Und zwar das Phänomen der Entspannungsangst.

Vielleicht hast du davon schon gehört oder gelesen. Menschen, die unter Entspannungsangst leiden haben die Schwierigkeit, dass sie in Daueranspannung sind (Überlebensmodus) und der Kontrast zur Entspannung viel zu groß erscheint.

Sodass die Angst aufkommt: „Wenn Entspannung eintritt und dann ein negativer Gedanke aufkommt oder etwas Negatives passiert, der Schmerz dann umso größer ist, als wenn sie in der Anspannung bleiben.“

Es entsteht also eine Angst vor der Entspannung, obwohl sie sich nichts sehnlicher wünschen.

Wenn es dir genauso geht, du es bisher aber so noch nie wahrgenommen hast, dann freue dich über diese neue Erkenntnis.

Doch bitte ruhe dich nicht darauf aus, dass du dem Kind jetzt einen Namen geben konntest.

Stattdessen tue folgendes.

TIPP

Trainiere dich in Achtsamkeit. Übe Atemübungen, um leichter in die Ruhe zu finden und dein System zu beruhigen.

Besonders gut hilft die Entspannungsmethode nach Jacobson.

Durch den Wechsel von Anspannung zu Entspannung hilfst du dir, dass die Entspannungsangst nachlässt.

Die Entspannungsangst und der Zusammenhang zum Ausgleich von Geben und Nehmen ist das Thema im Dezember 2023 im Selbstfürsorge Club.

Wenn du das für dich lösen möchtest und fühlst, dass es ein Ungleichgewicht zwischen Geben und Nehmen in deinem Leben gibt, dann solltest du den Dezember im Club nicht verpassen.

Hier erfährst du mehr dazu. 

2) Plötzliche Energie- und Produktivitätsschübe und darauf folgt der „Absturz“

Du hast das Gefühl voller Energie zu sein und denkst, dass du jetzt endlich was schaffen und fertig bekommen kannst.

Deshalb machst du viel. Zu viel. Sodass der Akku am nächsten Tag so leer ist, dass es sich wie ein tiefer Fall – ein Absturz – anfühlt.

Tipp

Sei achtsam und beobachte dich. Wenn du bemerkst, dass die Tage vor dem Energieschub nicht besonders Energiereich waren, dann halte dich mit deinem „Ich will jetzt viel schaffen“ zurück.

Nutze stattdessen diesen wunderbaren Energieschub für dich, indem du in die Natur gehst, Yoga machst, meditierst oder dich mit deiner Ernährung und Bewegung im Allgemeinen befasst.

So kann sich dieser Energieschub weiter entwickeln bzw. potenzieren, um länger anzuhalten und stärker zu wirken.

Bleibt die Energie länger, kannst du länger Dinge schaffen, die getan werden müssen. -> Nur nicht alles auf einmal!

3) Du befindest dich im Freeze-Mode und scrollst stunden lang auf Social Media, obwohl du das gar nicht willst

Vielleicht kennst du das, du nimmst dir irgendwas vor, willst nur nochmal kurz bei Facebook oder Instagram schauen und schwub sind 2 Stunden vergangen.

„Nun lohnt es sich auch nicht mehr xy zu tun.“

Und am Abend sitzt du frustriert auf dem Sofa, weil nichts weiter passiert ist.

Wir hören deshalb mit dem Scrollen auf Social Media nicht auf, weil sich der Daumen nach oben bewegt. Was wiederum eine Reaktion in uns auslöst, die das Dranbleiben fördert und FOMO (das Gefühl etwas zu verpassen) auslöst.

Tipp

Höre auf damit! Setze dir einen Timer. Maximal 20 oder 30 Minuten und dann weg mit dem Handy. 

Oder suche gezielt nach Themen, die für dich wichtig sind und die dich voranbringen. 

Das hat etwas mit Selbstkontrolle zu tun. Und hier hilft auch nichts anderes als das. 

Auch mir nicht. 😉

4) Du fühlst dich zynisch und empfindest Dinge, die du tust als nicht wichtig, so als hätte es keine Bedeutung

Gedanken, die sich darum drehen, dass die Dinge die du tust oder du selbst nicht wichtig sind, sind sehr hart und selbstkritisch.

Eine Form der Selbstverletzung sondergleichen.

Wenn du das kennst, wird es dir auch schwer fallen Lob anzunehmen.

Oder sogar das Aufstehen, weil du denkst, dass es egal ist ob du aufstehst oder nicht, weil sich dadurch sowieso nichts verändert.

Tipp

Tue die Dinge trotzdem! Und stehe vor allem immer zur selben Zeit auf.

Schreibe dir eine Liste am Abend von den Dingen, die du erledigt hast und streiche sie mit einem grünen Stift durch. Eines nach dem anderen. Damit lernst du, dass du es kannst und das Selbstvertrauen wird verbessert.

Du kannst dir auch am Abend vorher aufschreiben, was du tun willst und die Dinge dann abhaken, wenn sie erledigt sind.

„Die erste Hälfte vom ersten Schritt ist immer deine Entscheidung, die zweite Hälfte das Anfangen.“

5) Es schleichen sich immer häufiger Flüchtigkeitsfehler ein

Vielleicht bemerkst du, dass du unkonzentrierter bist und sich kleine Fehler einschleichen. Vielleicht wirst du sogar auf Fehler hingewiesen, was dir unglaublich unangenehm ist und du eventuell überzogen reagierst. 

Beobachte dich. Bewerte nicht!

Tipp

Sollte dem so sein, dass sich immer häufiger Flüchtigkeitsfehler einschleichen, dann plane dir häufiger kleine Pausen ein. Bewusste Pausen. 

Wenn du merkst, dass eine Stunde Arbeitszeit zu lang ist, dann mache nach 40 Minuten eine 3 Minuten Pause. Stelle dir einen Timer, um es nicht zu übergehen.

Ein bewusste Pause ist zum Beispiel eine Atemübung. Zähle auf 10 beim Einatmen und von 10 herunter beim Ausatmen. Wiederhole das mehrmals.

Oder verlassen für ein paar Minuten deinen Arbeitsplatz, bewege dich, gehe raus. 

6) Du bist mitleidsmüde

Du hast kein Gefühl mehr für die Schwierigkeiten und Probleme anderer und wendest sie ab. Deine Empathie, dein Einfühlungsvermögen ist wie weggeblasen.

Für viele Menschen in deinem Umfeld ist das sehr komisch, weil sie dich als den Helfer-Typen schlechthin kennen.

Tipp

Tue das, was dieser Situation entspricht. Ziehe dich zurück. Gehe in die Stille. Finde den Kontakt zu dir selbst.

Dein System will dich schützen, weshalb du diese Mitleidsmüdigkeit entwickelt hast. Mitleid und zu viel Einfühlungsvermögen für die Schwierigkeiten anderer bedeutet für dich weitere Überforderung, die einfach nicht zu halten wären.

Was dir hier sehr gut hilft, wenn du Dinge tust, die dich im wahrsten Sinne da herausbewegen. Yoga ist hier perfekt, aber auch alle anderen sanften Bewegungsarten, die du allein durchführen kannst. Spazieren gehen zum Beispiel. 

Aber auch Atemübungen (ich denke hier an die Wechselatmung) und Achtsamkeitsübungen.

Versuche auch viel in der Natur zu sein.

7) Du schiebst immer wieder Dinge auf

Aufschieberitis/ Prokrastination ist ein echter Übeltäter. Und oft gepaart mit Stress und Überforderung. 

Das kann soweit gehen, dass du völlig resignierst und dir alles zu viel wird.

Meistens wird das passieren, bei Aufgaben, die unüberwindbar erscheinen. Wie der Himalaya, den du eh nie bezwingen kannst. Also schiebst du es so weit auf, bis es nicht mehr geht. 

Und dann artet es in furchtbarem Stress aus.

Das kannst du dir sparen.

Tipp

Brich deine Aufgaben in Teilaufgaben herunter und terminire dir einzelne Schritte. 

Mache eines nach dem anderen. Wenn eine Monsteraufgabe erledigt ist, führst das gleiche Prinzip wieder durch.

Denke daran Häkchen zu machen, bzw. das durchzustreichen, was erledigt ist, um deine Motivation zu steigern und dran zu bleiben. 

Ich führe mit allem diese Technik durch, weil ich sonst einfach den Überblick verliere. Und genau das ist der Punkt, warum das Aufschieben überhaupt beginnt. Wir verlieren den Überblick. 

Ich starte immer mit der Aufgabe, die den geringsten Widerstand in mir auslöst, um einen Haken zu machen. Direkt danach nehme ich mir das vor, was den größten Widerstand in mir auslöst. 

Und wenn ich diesen Haken gemacht habe, fühlt sich der Rest easy an. 

Probiere es aus. Und mache es nicht nur einmal so. Sondern immer und immer wieder.

8) Alles, was für Spaß gemacht hat, fühlt sich jetzt nach stressiger Verpflichtung an

Das ist ein typisches Zeichen für Überlastung.

Ähnlich, wie bei der Mitleidmüdigkeit, ist auch das eine Schutzfunktion.

Dennoch kommt hier noch eine Sache hinzu. Im Kontakt mit anderen Personen, ändert sich der Blickwinkel. Neue Themen kommen zu Sprache und der Fokus wird vom eigenen Problem weggelengt. Was sehr gut sein kann.

Doch wird es zu viel, wie mit zu vielen Menschen (Geburtstage, Konzerte u.ä.), ist es zu viel und wird zur Überforderung anstatt helfend.

Tipp

Kümmere dich gut um dich selbst und sei achtsam, mit dem Punkt „Was kann ich halten und was nicht?“.

Verabrede dich gezielt mit Menschen, denen du vertraust und mit denen du sprechen kannst. Winde dich in Gesprächen nicht nur um deine Schwierigkeiten, sondern versuche auch Möglichkeiten zur Lösung zu finden.

Und wenn du dich nicht traust mit jemandem aus deinem direkten Umfeld zu sprechen, kannst du beginnen zu schreiben. Schreibe dir alles von der Seele.

Eine weitere Option wäre, dir proffessionelle Hilfe zu suchen. Was immer eine Abkürzung ist.

9) Du ertappst dich immer wieder dabei, dass du sehr schnell reizbar bist und geliebte Menschen wegen Kleinigkeiten anschnauzt

Wenn du nicht überreizt, überfordert und massiv gestresst wärst, würdest du so nicht reagieren.

Was du auf keinen Fall willst, ist das deine Familie unter deinem eigenen Stress leidet.

Tipp

Jetzt habe ich den ungewöhnlichsten Tipp ever für dich.

Fange an zu spielen. Spielen mit deinen Liebsten Gesellschaftsspielen. Spiele, die kurzfristiger sind, wo es keine lange Konzentration braucht. Monopoli ist hier eher nicht der Hit. 😉 Wichtig ist, dass der Fokus beim Spiel ist und dass ihr alle dabei lachen könnt.

Schau deinen Kids beim Lachen zu. Oder deinem Partner, oder deinen Freunden.

Die Spiegelneuronen tun ihr übriges und dein Körper beginnt wieder Serotonin und Dopamin zu bilden. Glückshormone, die du brauchst, um dich gut zu fühlen.

Und überhaupt, Spielen ist einfach toll. Auch für Erwachsene.

10) Muskuläre Schwäche

Deine Beine wollen dich einfach nicht mehr so weit tragen, wie du gehen willst.

Alles ist muskulär einfach so viel anstrengender, als noch vor ein paar Wochen oder Monaten.

Tipp

Beginne verstärkt auf deine Ernährung zu achten. Beobachte, was du isst und wie es sich auswirkt. 

Hast du nach dem Essen das Kartoffel-Koma-Gefühl, hat das nicht für dich gepasst, was du da gegessen hast. Zucker ist hier definitiv ein Thema. 

Wichtig: Bitte bewerte nicht, sondern beobachte. 

Es ist so viel leichter Dinge zu verändern, wo du deren Auswirklung bei dir persönlich kennst, als ins Blaue hinein irgendwas zu tun, weil es gerade „IN“ ist.

Du siehst, diese Warnsignale sind Signale, die dir zeigen, dass es nicht nur „eigentlich“ 5 vor 12 ist, sondern DAS es 5 vor 12 ist und du anfangen solltest, etwas zu tun. 

Ideen hast du hier bekommen. Wenn du dir Unterstützung bei der Umsetzung wünschst, melde dich bei mir via E-Mail und schreib mir an kerstin@kerstinboecker.com.

Alles Liebe zu dir,

Deine Kerstin

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